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Seit noch nicht ganz so langer Zeit findet man auf vielen Lebensmittel-Verpackungen eine bunte Farbskala: Den sogenannten Nutri Score. Sicherlich ist er dir auch schon einmal aufgefallen. Aber nur wenige Verbraucher*innen wissen, was sich eigentlich dahinter genau verbirgt. Auch bei Beratungen werde ich immer wieder danach gefragt, wie der Nutri Score einzustufen ist und was er eigentlich genau aussagt. Geht es dabei um den im Lebensmittel enthaltenen Zuckergehalt? Oder allgemein um den Nährwert, den das Produkt bietet? In diesem Beitrag möchte ich dir daher erklären, was der Nutri Score eigentlich genau bedeutet.
Was ist der Nutri Score?
Der Nutri Score ist ein Marker, um den Nährwert von Lebensmitteln widerzuspiegeln. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Angabe der Hersteller, die diesen auf der Vorderseite ihres Produktes abdrucken können. Eingeführt wurde er vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und soll Verbrauchern als schnelle Einkaufshilfe dienen.
Die fünfstufige Farb- und Buchstabenskala von “A” (grün) bis “E” (rot) soll es den Verbrauchern einfacher machen, zu erkennen, wie das Produkt hinsichtlich Nährstoffen einzustufen ist. So soll es z.B. den Vergleich zweier Produkte aus der gleichen Lebensmittelkategorie (z.B. Joghurt, Pflanzendrinks oder Müsli) für den Verbraucher vereinfachen und helfen, die bessere Wahl zu treffen. Dabei trägt das grüne A eher zu einer gesünderen Wahl bei, als ein rotes E.
Nutri Score-Ampel richtig bewerten
Die prominente Darstellung, ob Lebensmittel A besser ist als Lebensmittel B macht durchaus Sinn, vor allem wenn man bedenkt, dass fast jeder zweite Deutsche übergewichtig ist. Da kann es nicht schaden, auf einen Blick für den Konsumenten ersichtlich zu machen, ob ein Produkt nährstofftechnisch besser oder schlechter abschneidet, als ein anderes (aus der gleichen Produktkategorie). Leider essen nämlich zu viele Menschen zu einseitig und zu kalorienreich und nehmen dadurch zu viel Zucker, Fett oder Salz auf. Dies kann natürlich auch das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Diabetes Mellitus, Übergewicht, Bluthochdruck oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Aber: Nur weil Produkte beispielsweise mit Nutri Score “A” ausgewiesen sind, heißt das noch lange nicht, dass diese Produkte nährstofftechnisch vorteilhaft sind oder dass man sich ausgewogen ernährt.
Die Nutri Score Kennzeichnung liefert also keine Orientierung für Verbraucher darüber, wie vollwertig und ausgewogen sie sich grundsätzlich ernähren. Hierfür sollte man auf jeden Fall die vegane Ernährungspyramide heranziehen, die ebenfalls Aufschluss darüber gibt, welche Lebensmittelgruppen in welchen Mengen täglich verzehrt werden sollten. Der Nutri Score kann dann zur Ergänzung bei einzelnen Lebensmittelgruppen verwendet werden, in dem er hilft, bessere von schlechteren Optionen bei der Auswahl zu unterscheiden. Denn zu einer vollwertigen veganen Ernährung zählen vor allem auch viele unverarbeitete Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst.
Wie wird der Nutri Score berechnet?
Der Nutri Score wurde von unabhängigen Wissenschaflern, u.a. aus Frankreich, entwickelt, die bei der Berechnung der Skala von “A” bis “E” verschiedene Nährwerte berücksichtigen. Dabei erhalten die verschiedenen Nährstoffgruppen Punkte. Je weniger Punkte ein Produkt zum Schluss hat, umso besser ist es nährstofftechnisch einzustufen.
Pluspunkte für ungünstige Nährstoffe, wie z.B.:
- Energiegehalt (kcal)
- Gesättigte Fettsäuren
- Salz
- Zucker
Minuspunkte für günstige Nährstoffe, wie z.B.:
- Ballaststoffe
- Eiweiß
- Anteil an Gemüse
- Anteil an Obst
- Anteil an Nüssen
- Anteil an Hülsenfrüchten
- Anteil an Speiseölen (Olivenöl, Rapsöl)
Es wird also der Gehalt an für die Ernährung günstigen und ungünstigen Nährstoffen verglichen und mittels Punktzahl bewertet. Wenig Punkte zeichnen somit ein recht günstiges Lebensmittel aus, viele Punkte stehen für ein eher ungünstiges Lebensmittel. Dabei beziehen sich die Angaben immer auf 100 Gramm oder Milliliter eines Produkts, damit du als Verbraucher*in Produkte besser miteinander vergleichen kannst.
Kritik am Nutri Score
Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte an der verbraucherfreundlichen Farbskala:
So spiegelt z.B. der Verzehr von “A” oder “B” Produkten nicht automatisch auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung wider. Genauso, wie der Verzehr von “E”-Produkten auch auf keine ausschließlich schlechte Ernährung schließen lässt. Es kommt – wie immer – auf das richtige Verhältnis bzw. die verzehrte Menge an.
Wie gesagt, kannst du dich dafür am besten an der veganen Ernährungspyramide orientieren und den Nutri Score bei der Auswahl von Lebensmitteln in verschiedenen Lebensmittelgruppen (z.B. bei Joghurt-Alternativen, Pflanzendrinks oder Müslis) als weitere Orientierungshilfe heranziehen.
Beim Nutri Score werden außerdem weitere für die Gesundheit vorteilhafte Inhaltsstoffe, wie z.B. Vitamine oder Omega-3-Fettsäuren, vernachlässigt. Sie fließen nicht in die Bewertung ein.
Die Bewertung eines Lebensmittels in “A” bis “E” wird – wie oben beschrieben – aus der Zusammensetzung der enthaltenen Nährstoffe berechnet. Der Nutri-Score gibt demnach also keine Auskunft über einzelne Nährstoffe (wie Zucker, Fett, Salz, Ballaststoffe, Eiweiß). Dazu muss weiterhin ein Blick auf die Nährwerttabelle geworfen werden. Ein Produkt, das einen guten Nutri Score aufweist, besteht demnach nicht ausschließlich nur aus guten Nährstoffen.
Unverarbeitete Lebensmittel oder Lebensmittel aus nur einer Zutat, wie z.B. Gemüse, Obst, Agavendicksaft oder auch Honig, tragen kein Nutri Score Label, denn dieses ist eher für (stark) verarbeitete Lebensmittel gedacht.
Fazit zum Nutri Score
Grundsätzlich finde ich die Farbskala eine gute Möglichkeit, um Verbrauchern die Auswahl des “besseren” Produkts zu vereinfachen. So kann viel leichter z.B. zwischen Joghurt-Alternative A und B, Pflanzendrink B und C oder auch zwischen der veganen Wurst- und Burgerauswahl gewählt werden.
Natürlich lässt sich durch den Nutri Score nicht bewerten, wie ausgewogen man sich ernährt. Nur weil Produkte mit “A” gekennzeichnet sind, heißt das noch lange nicht, dass man sich gesund ernährt.
In meinen Augen ist der Nutri Score aber eine tolle Ergänzung zur veganen Ernährungspyramide und den Nährwertangaben auf der Rückseite der Produktverpackung. So können für Verbraucher*innen kurzfristig bessere Entscheidungen bei der Lebensmittelauswahl treffen.
Hilft dir die bunte Farbskala bei der Entscheidung für oder gegen ein Lebensmittel im Alltag weiter, um aus Nährwertsicht die bessere Wahl zu treffen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
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