Entzündungen hemmen – mit den “richtigen” Lebensmitteln

Mit Lebensmitteln Entzündungen hemmen

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Mitte Mai bin ich über einen Artikel der lokalen Presse gestolpert, die in der Rubrik “Ernährung und Gesundheit” über Lebensmittel berichtet haben, die Entzündungen hemmen können. Da war natürlich sofort mein Interesse geweckt. Zum einen, weil ich es auf Anhieb toll fand, dass die Zeitung endlich mal (wieder) was über das Thema Gesundheit und Ernährung veröffentlicht (und so die Menschen informiert und aufklärt) und zum anderen wollte ich das Thema mitsamt der dargelegten Fakten auch aus meiner fachlichen Sicht in Augenschein nehmen.

Darum geht es im Artikel

Der Artikel “Mit Lebensmitteln Entzündungen hemmen” erschien am 19. Mai 2021 in der Passauer Neuen Presse Nummer 114 auf Seite 24.

Im Artikel geht es darum, wie die Wahl der “richtigen” Lebensmittel dabei helfen kann, Entzündungen im Körper zu hemmen – bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen – so könnten verschiedene Erkrankungen positiv wie negativ beeinflusst werden.

Antientzündlich wirkende Lebensmittel können dazu beitragen, chronische Erkrankungen zu mildern oder diesen entgegenzuwirken. So können z.B. Menschen, die übergewichtig sind oder unter rheumatischen Erkrankungen, wie z.B. Gicht oder Arthrose leiden, von einer antientzündlichen Ernährung profitieren. Gleiches gilt für Menschen, die von Neurodermitis oder Schuppenflechte betroffen sind.

Eine Ernährung mit diesen “guten” Lebensmitteln, kann u.a. auch Diabetes mellitus oder einem Schlaganfall vorbeugen. Erkrankungen, die oftmals als Folge von Übergewicht auftreten können.

Der Artikel empfiehlt daher, entzündungsfördernde Lebensmittel aus dem Speiseplan zu streichen oder zumindest deutlich zu minimieren. Hingegen sollten entzündungshemmende Lebensmittel deutlich öfter in den Speiseplan integriert werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass Menschen, die bereits von einer Erkrankungen betroffen sind, auf jeden Fall professionelle Hilfe durch einen Arzt/eine Ärtzin bzw. eine/n Ernährungstherapeuten/in in Anspruch nehmen sollten.

Auch wird darauf hingewiesen, dass eine antientzündliche Ernährung nicht die gleiche Daseinsberechtigung hat, wie Medikamente, es aber nicht schadet, sich “gesund” zu ernähren, da Ernährung ein wichtiger Baustein einer Therapie sein kann.

Neben einer entsprechenden “gesunden” Ernährung sollte außerdem auf ausreichend Bewegung, Schlaf und Stressmanagement geachtet werden.

Dies ist ein kurzer Umriss des Artikels. Die Aussagen haben keine Gewähr auf Vollständigkeit und stellen nur einen Auszug des Artikels dar.

Können Lebensmittel entzündungshemmend oder -fördernd wirken?

Ja, das können sie.

Der Artikel wurde wirklich gut recherchiert und es freute mich, einen solchen informativen Beitrag über Ernährung in der lokalen Presse zu lesen.

Als vegane Ernährungsberaterin kann ich bestätigen, dass es Lebensmittel gibt, die sich entzündungsfördernd bzw. -hemmend im Körper auswirken können.

Etwas irreführend finde ich die Bezeichnung “gesunde Lebensmittel” bzw. “sich gesund und ausgewogen zu ernähren”. Was bedeutet das? Ich glaube, dass vielen Menschen gar nicht bewusst ist, dass sie sich eben nicht ausgewogen ernähren. Denn die Werbung bzw. die Masse an verfügbaren (Fertig-)Produkten suggeriert, dass das, was angeboten wird, normal ist. Und der Status quo wird leider entsprechend wenig oft hinterfragt.

Hier ist meine persönliche Empfehlung: Halte dich überwiegend in der Obst- und Gemüseabteilung auf und fülle deinen Einkaufskorb mit frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln – das trägt bereits einen Großteil zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

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Auch Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hirse und Co. sollten nicht zu kurz kommen. Hingegen sollten Fertigsoßen und -produkte, abgepackte Müslis, Riegel, Schokolade und Co. nur die Ausnahme sein.

Lebensmittel, die Entzündungen fördern können.

Entzündungsfördernd können sich z.B. tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurstwaren und Innereien auswirken.

Auch Zucker und Fett können Entzündungsprozesse begünstigen. Diese sind vor allem in Gebäck und Süßigkeiten, sowie Fastfood und Fertigprodukten enthalten.

Diesbezüglich sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass diese Lebensmittel i.d.R. reich an Kalorien, aber arm an Nährstoffen sind und daher kaum oder gar nicht zu einer adäquaten Nährstoffversorgung beitragen.

Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf Sonnenblumenöl gelegt werden. Es wird oft und gerne gekauft und findet sich in vielen Küchen wieder (es wird auch gerne in Fertigprodukten wie Aufstriche oder Chips genutzt). Sonnenblumenöl hat ein sehr unausgewogenes Verhältnis von Omega-6- (entzündungsfördernd) zu Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmend). Das Verhältnis von 5:1 sollte nicht überschritten werden, hingegen liegt es bei Sonnenblumenöl bei über 300:1!

Dem gegenüber stehen Lebensmittel, die antientzündlich wirken.

Lebensmittel, die Entzündungen hemmen können.

Lebensmittel, die Entzündungen entgegenwirken und dadurch nicht nur präventiv sondern ggf. auch therapeutisch eingesetzt werden können, sollten täglich auf unseren Tellern landen.

Diesbezüglich sollte nicht nur auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren geachtet werden, sondern es sollten auch vermehrt Omega-3-lastige Quellen in die Ernährung integriert werden. Dazu zählen u.a. Leinsamen, Hanfsamen, Walnüsse, Chiasamen und daraus hergestellte Öle, oder auch Avocados, Oliven(öl) und Rapsöl.

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Schön fand ich, dass im Artikel der Tipp gegeben wird, dass man sein Fettsäureprofil auswerten lassen sollte, um seinen Versorgungsstatus zu erfahren . Dies geht z.B. mit einem einfachen Bluttest, den man auch zu Hause durchführen kann (siehe unsere Empfehlungen für Bluttests).

Wenn man wie wir vegan lebt, dem möchte ich für die tägliche Ernährung noch Pflanzenöle, die zusätzlich mit EPA und DHA angereichert sind, oder spezielle Mikroalgenöle empfehlen.

Auch sekundäre Pflanzenstoffe können einen enormen Beitrag gegen Entzündungen liefern. Sie kommen, wie der Name schon vermuten lässt, ausschließlich in Pflanzen vor. Gemüse und Obst sollten daher täglich auf dem Speiseplan stehen. Auch Getreide, vor allem Vollkorngetreide, sollte dabei nicht vergessen werden.

Aber wie erkennt man sekundäre Pflanzenstoffe? Vereinfacht gesagt: Bunte Lebensmittel den einfarbigen vorziehen. Also rote Zwiebeln, statt weiße nehmen. Dunkelgrünes Blattgemüse wie Grünkohl, Mangold, Spinat und Co. regelmäßig integrieren, bunten Quinoa statt weißen nehmen. Und Beeren solltest du generell in einem neuen Licht betrachten, denn sie gelten als das gesündeste Obst. Sie liefern auf 100 g namlich weniger Kalorien als anderes Obst und enthalten aufgrund ihrer (dunkel-)roten Farbe auch viele Antioxidantien, die Entzündungen positiv beeinflussen können.

Auch Gewürze haben eine antientzündliche Wirkung. Die bekanntesten sind wohl Ingwer, Kurkuma, Knoblauch und Zwiebeln. Wie bei allen Lebensmitteln sollte auch bei diesen die ursprüngliche Form bevorzugt werden, also frisch und roh. Ist das nicht möglich, sind Pulver immer noch besser als gar keine Gewürze.

Natürlich gibt es auch weitere Faktoren, die Entzündungen und dadurch Krankheiten begünstigen oder ihnen positiv entgegenwirken können. Dazu zählt neben der Ernährung vor allem auch der eigene Lebensstil: Habe ich Stress? Bin ich glücklich? Bewege ich mich ausreichend? Bekomme ich genügend Schlaf? Etc. …

Man sieht also, welche unterschiedlichen Lebensfaktoren einen Einfluss auf Entzündungen im Körper – und dadurch unsere Gesundheit – haben können.

Natürlich bin ich der Meinung, dass bei bestehenden (schwerwiegenden) Erkrankungen eine ärztliche Betreuung und Medikamente wichtig sind und sich möglicherweise nicht alles mit Ernährung alleine zum Guten wenden lässt. Dennoch finde ich, dass die Aussage, dass eine antientzündliche Ernährung nicht die gleiche Daseinsberechtigung hat wie Medikamente, die Macht der richtigen Lebensmittel doch etwas herunterspielt.

Du bist, was du isst.

Dieser Spruch kommt meiner Meinung nach nicht von ungefähr, denn was wir unserem Körper über die Ernährung zuführen, wirkt sich direkt auf unsere Zellen, die Basis unseres ganzen Organismus aus.

Unter Beweis gestellt hat dies auch eine junge Frau, deren persönliches Schicksal mich nicht nur bewegt, sondern auch inspiriert hat. Sie ging nach einer Chemotherapie und einer weiteren Krebsdiagnose ihren eigenen (Ernährungs-)Weg und ich bin mir sicher, Geschichten und Erfahrungen wie die ihre, gibt es noch mehr.

Dies soll meinerseits keine Aufforderung sein, die Schulmedizin außer Acht zu lassen oder sich selbst zu therapieren. Vielmehr möchte ich an dieser Stelle aufzeigen, dass es oftmals so viel mehr gibt, als nur den einen offensichtlichen Weg. Jeder Mensch, jeder Körper ist unterschiedlich. Und jeder davon sollte individuell und vor allem ganzheitlich behandelt werden können.

Fazit über den Zeitungsartikel “Entzündungen hemmen”

Der Zeitungsartikel schlussfolgert richtig: Es gibt Lebensmittel die Entzündungen hemmen oder fördern können und dadurch Erkrankungen wie Gicht, Arthrose, Neurodermitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderes positiv wie negativ beeinflussen können.

Der Artikel gibt den Tipp, “[…] Vielfalt auf dem Teller zu haben […]” – das kann ich als Ernährungsberaterin nur bestätigen. Dazu sollte man verstärkt darauf achten, dass man frische und unverarbeitete Lebensmittel isst – dadurch sorgt man bereits für eine gute Basis.

Wichtig zu erwähnen finde ich außerdem, dass die (neue) Lebensmittelwahl trotz allem auch immer lecker sein sollte, Spaß machen darf und im Alltag auf Dauer umsetzbar bleiben muss – sonst helfen die besten Absichten nichts.

Bei bestehenden Beschwerden ist es auf jeden Fall immer notwendig, diese von einem Arzt abklären zu lassen. In einem weiteren Schritt kann dann über eine Ernährungsberatung als begleitende Maßnahme nachgedacht werden.

Wie hat dir mein Artikel gefallen? Welche Aspekte des Artikels findest du besonders spannend oder informativ? Verrat es doch in den Kommentaren!

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