Unsere Artikel können werbende Inhalte zu Produkten und/oder Partnern enthalten.
Du erkennst sie an diesem Symbol . Erfahre hier mehr.
Wenn du bereits schwanger bist, weißt du wahrscheinlich, dass dein Eisenwert in der Schwangerschaft regelmäßig geprüft wird, um einen möglichen Eisenmangel frühzeitig zu erkennen. Ein Eisenmangel während der Schwangerschaft kann zu einer Vielzahl an gesundheitlichen Problemen für dich und dein ungeborenes Baby führen, einschließlich Müdigkeit, Anämie und Entwicklungsverzögerungen des Babys. Ein regelmäßiger Test ermöglicht es dem Arzt daher, mögliche Eisenmangelprobleme rechtzeitig festzustellen und gegenzusteuern.
Doch was die Wenigsten wissen: Es gibt verschiedene Marker, um die Eisenkonzentration im Blut zu messen. Und dabei gibt es – wer hätte es gedacht – natürlich Unterschiede.
Bei mir wurde der Eisenwert (Hb-Wert) bislang ein Mal gemessen – das war beim ersten Ultraschall in SSW 6+, da lag er bei 14,1 g/dl und damit in der Norm. Ich bin gespannt, was die nächste Überprüfung bringt.
Warum ist Eisen in der Schwangerschaft so wichtig?
Eisen ist ein wesentlicher Bestandteil des Hämoglobins, das eine wichtige Rolle bei der Sauerstoffversorgung des Körpers spielt. Bei schwangeren Frauen steigt der Eisenbedarf, da das Blutvolumen zunimmt. Eisen ist auch wichtig für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus, insbesondere im letzten Drittel deiner Schwangerschaft. Daher solltest du als schwangere Frau genügend Eisen zu dir nehmen, um eine normale Entwicklung deines Babys zu gewährleisten.
Eisen erfüllt im Körper noch weitere zahlreiche Aufgaben:
- Es ist ein wesentlicher Bestandteil von Enzymen, die im gesamten Körper wichtige Aufgaben erfüllen.
- Es ist an der Synthese der DNA und anderer Nukleinsäuren beteiligt, die für die Zellentwicklung und den Zellstoffwechsel notwendig sind.
- Es ist an der Produktion von Glutathion beteiligt, einem Antioxidans, das vor schädlichen freien Radikalen schützt.
- Es ist an der Entwicklung des Immunsystems beteiligt.
- Es ist an der Produktion von Neurotransmittern beteiligt, die für das Gedächtnis und die Lernfähigkeit wichtig sind.
All dies zeigt, wie wichtig Eisen vor allem in der Schwangerschaft ist, um auch dein Baby entsprechend zu versorgen.
Eisenwert ist nicht gleich Eisenwert
Weil Eisen ein wichtiges Spurenelement ist, wird es auch relegmäßig bei deinen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft kontrolliert. Aber wusstest du, dass es zur Bestimmung des Eisenwertes verschiedene Marker gibt? Nein? Dann möchte ich dir an dieser Stelle die wichtigsten erklären und dir ihre Unterschiede vorstellen.
Hb-Wert
Der Hb-Wert ist der Wert, den auch der Frauenarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig kontrolliert.
Hb ist die Abkürzung für den Blutfarbstoff Hämoglobin. Hämoglobin ist ein Protein (Eiweiß) der roten Blutkörperchen (auch Erythrozyten genannt), das ihnen die Fähigkeit verleiht, Sauerstoff durch den Körper zu transportieren. Der Hb-Wert gibt also an, wie viel Eiweiß im Blut vorhanden ist. Je niedriger der Wert, desto weniger rote Blutkörperchen sind vorhanden und desto weniger Sauerstoff kann transportiert werden. Im Idealfall liegt er in der Schwangerschaft zwischen 12 und 16 g/dl.
Eisen ist ein wichtiger Baustein für die Bildung der roten Blutkörperchen. Daher geht man bei einem zu niedrigen Hb-Wert von einer Unterversorgung mit Eisen aus.
Der Hb-Wert kann jedoch stark schwanken und sich sogar bei einer einzigen Blutuntersuchung ändern. Er ist also sozusagen ein Marker, der über deinen aktuellen, kurzfristigen Zustand Auskunft gibt. Er sagt aber nichts über deine langfristige Eisenversorgung aus. Dazu muss der Ferritinwert gemessen werden.
Ferritin
Ein weiterer wichtiger Wert ist der Ferritinwert. Es wird hauptsächlich in der Leber, Milz und im Knochenmark synthetisiert, ist ein wichtiger Indikator für den Eisenspeicher im Körper und daher ein direkter Indikator für den Zustand deiner langfristigen Eisenversorgung.
Ferritin ist ein wichtiges Protein für den menschlichen Körper, insbesondere für werdende Mütter. In der Schwangerschaft erhöht sich der Bedarf an Eisen, da es für die Entwicklung des Fötus und die Bildung von roten Blutkörperchen benötigt wird.
Ferritin ist in der Lage, Eisen in den Zellen zu binden und wieder freizugeben, je nach Bedarf des Körpers. Es wird daher auch als Speichereisen bezeichnet. Im Idealfall sollte daher sowohl der Hämoglobin- als auch der Ferritinwert überprüft werden, um sicherzustellen, dass der Eisenstoffwechsel im Körper richtig funktioniert und du und dein Baby ausreichend mit Eisen versorgt seid.
Auch wenn der Hämoglobinwert (Hb-Wert) in der Norm ist, kann der Ferritinwert trotzdem erniedrigt sein und ein Eisenmangel vorliegen.
Ein Mangel an Ferritin kann zu Anämie führen und das Wachstum des Fötus beeinträchtigen. Deshalb empfinde ich es als wichtig, dass Schwangere nach Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt auch regelmäßig ihren Ferritin-Spiegel im Blut kontrollieren lassen und gegebenenfalls entsprechende Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Ein normaler Ferritinwert liegt bei Frauen zwischen 12 und 150 ng/mL.
Transferrin
Transferrin ist ein Protein, das Eisen im Blut transportiert. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Eisenversorgung des Körpers, da es das Eisen dorthin transportiert, wo es benötigt wird (z. B. zu den roten Blutkörperchen).
Das oben genannte Speichereisen Ferritin und das Transporteisen Transferrin spielen also unterschiedliche Rollen bei der Eisenversorgung des Körpers. Während Transferrin das vom Körper benötigte Eisen transportiert, speichert Ferritin überschüssiges Eisen in den Zellen, um es bei Bedarf wieder zur Verfügung zu stellen. Daher können beide Werte zusammen als wichtige Indikatoren für den Eisenstatus des Körpers herangezogen werden.
Eisenmangel in der Schwangerschaft
Ein Eisenmangel in der Schwangerschaft kann verschiedene Symptome hervorrufen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Leistungsabfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot, Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen, Muskelschmerzen und Blässe. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit kann auf einen Eisenmangel im Körper hinweisen.
Die Symptome und Auswirkungen sind vielfältig und du solltest jedes Problem immer frühzeitig mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt abklären. Er oder sie kann dir bei Verdacht auf Eisenmangel in der Schwangerschaft helfen, deinen aktuellen Status zu ermitteln und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie einzuleiten, um das Risiko eines Eisenmangels, der mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt einhergehen kann, zu minimieren.
Vegane Schwangerschaft: Eisenbedarf über die Ernährung decken
Pflanzliches Eisen wird vom Körper schlechter aufgenommen als tierisches Eisen. Dies liegt daran, dass pflanzliches Eisen in Form von Nicht-Hämeisen vorliegt, während tierisches Eisen hauptsächlich in Form von Hämeisen vorliegt. Der Unterschied zwischen Häm-Eisen und Nicht-Häm-Eisen liegt in der chemischen Struktur, wodurch sich auch die Verwertbarkeit für den Körper unterscheidet.
Hämeisen ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und kommt vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Geflügel vor. Es wird vom Körper sehr gut aufgenommen und verwertet.
Nicht-Häm-Eisen kommt dagegen in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und grünem Blattgemüse vor. Es wird vom Körper schlechter aufgenommen als Häm-Eisen, da es im Darm teilweise an andere Nahrungsbestandteile gebunden wird und somit für den Körper nicht mehr verfügbar ist.
Um die Aufnahme von Nicht-Hämeisen zu verbessern, kannst du z.B. Vitamin C-haltige Lebensmittel mit diesen kombinieren, da Vitamin C die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen verbessert.
In der Schwangerschaft benötigt dein Körper mehr Eisen als sonst, da das Ungeborene während der Schwangerschaft ebenfalls mit Eisen versorgt werden muss und dein Blutvolumen zunimmt.
Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte der tägliche Eisenbedarf in der Schwangerschaft bei 30 mg liegen. Er verdoppelt sich also gegenüber dem Eisenbedarf von Nichtschwangeren, der bei 15 mg pro Tag liegt.
Es ist wichtig, deinen Eisenbedarf in der Schwangerschaft durch eine eisenreiche Ernährung und/oder gegebenenfalls durch die Einnahme von Eisenpräparaten zu decken, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Dies kann dir gelingen, indem du während der veganen Schwangerschaft die folgenden pflanzlichen Lebensmitteln regelmäßig in deinen Speiseplan einbaust:
- Hülsenfrüchte, wie Linsen, Bohnen oder Erbsen
- Vollkornprodukte, wie Vollkornpasta oder Vollkornmehle
- Getreideprodukte, wie z.B. Roggen oder Hafer
- Trockenobst, wie z.B. Aprikosen
- Dunkelgrünes Blattgemüse, wie z.B. Grünkohl
- Pilze
- Kartoffeln
- Nüsse jeder Art und Samen, wie z.B. Chiasamen, Leinsamen, Sesam
- Pseudogetreide, wie z.B. Amaranth, Quinoa, Hirse
- Obst, wie z.B. Heidelbeeren, Avocados, Orangen, Acai Beeren
Die hier genannten Lebensmittel sind natürlich nur eine kleine Auswahl und haben auch unterschiedliche Konzentrationen an Eisen. Daher gilt es, täglich verschiedene Lebensmittel auf deinen Teller zu bekommen.
Aber Achtung beim zeitgleichen Verzehr von Kaffee, schwarzem und grünem Tee sowie Kuhmilch. Diese können die Aufnahme von Eisen mindern. Es empfiehlt sich ein Abstand von ca. zwei Stunden. Ebenso sollte die zeitgleiche Einnahme von calciumreichen Lebensmitteln oder Präparaten vermieden werden, da Calcium und Eisen über die gleichen Rezeptoren für die Aufnahme konkurrieren. Unterstützen kannst du deine Eisenaufnahme hingegen mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln. Das kann ein Orangensaft zum Essen sein, die frisch gepresste Zitrone im Salat oder Vitamin C-haltiges Obst wie Paprika oder Beeren.
Wenn das nicht ausreicht und dein Frauenarzt möglicherweise einen Eisenmangel bei dir festgestellt hat, gibt es weitere Möglichkeiten, wie du deinen Eisenbedarf während der Schwangerschaft decken kannst, z.B. über Eisenpräparate oder andere Nahrungsergänzungsmittel, wie z.B. eisenreiche Säfte (z.B. Salus KräuterblutⓇ FloradixⓇ mit Eisen). Da dies aber ganz individuell zu beurteilen ist, kann ich an dieser Stelle leider keine Verallgemeinerung dazu treffen.
Fazit: Eisenversorgung in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist eine ausreichende Eisenversorgung besonders wichtig, da der Eisenbedarf der werdenden Mutter und des ungeborenen Kindes ansteigt. Um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen, solltest du auf eine eisenreiche Ernährung achten und regelmäßig verschiedene pflanzlichen Eisenquellen mit einplanen. Bei Verdacht auf einen Mangel kann dir der Arzt oder die Ärztin deines Vertrauens weiterhelfen und zusammen mit dir geeignete Maßnahmen besprechen.
Wie hat dir der Artikel gefallen? Konntest du wertvolle Infos sammeln und wie geht es dir in deiner veganen Schwangerschaft mit der Eisenversorgung? Schreib mir gerne einen Kommentar – ich freue mich!
Medizinischer Disclaimer
Die Inhalte auf vital120.de dienen ausschließlich zu Informationszwecken.
Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt.
Sie dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
Im Falle einer vorliegenden Krankheit ersetzen unsere Empfehlungen in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Es handelt sich nicht um eine Therapie. Bei Beschwerden oder Krankheiten wende dich an entsprechende Ärzte oder Heilpraktiker.
Du darfst zwar darauf vertrauen, dass alle Inhalte mit großer Sorgfalt von uns erstellt wurden und diese Angaben dem Wissenstand bei Fertigstellung entsprechen, jedoch können wir keine Gewähr oder Haftung für diese übernehmen und erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität der dargebotenen Information garantiert werden.
Du handelst auf eigene Verantwortung hin. Es wird kein Versprechen abgegeben, dass Heilung oder sonstiger Erfolg stattfinden wird. Für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben, übernehmen wir keine Haftung. Du solltest daher die von uns bereitgestellten Informationen niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei Beschwerden sollte auf jeden Fall ärztlicher Rat eingeholt werden.