Zuckerersatz: Gesündere Süßungsmittel vorgestellt

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Zucker ist (leider) allgegenwärtig. Wirft man einen Blick auf die Zutatenliste wird man in der Regel nur allzu schnell fündig. Kaum ein konventionell hergestelltes Produkt kommt ohne das “weiße Gold” aus oder nutzt gesünderen Zuckerersatz. Dabei kann sich ein (zu) hoher Zuckerkonsum grundsätzlich negativ auf die Gesundheit auswirken.

In diesem Beitrag möchte ich dir gerne mehr über Zucker erzählen und dir ebenfalls gesündere und wertvollere Zuckeralternativen vorstellen, die vor allem während der Schwangerschaft und Stillzeit, aber auch später in der Kinderernährung, ein Plus an Nährstoffen liefern können.

Zucker – Was ist das überhaupt?

Zucker ist nichts anderes als Kohlenhydrate. Oder anders gesagt: Kohlenhydrate bestehen aus verschiedenen Zuckermolekülen. Dabei gibt es aber Unterschiede und per se sind Kohlenhydrate natürlich nicht zu verteufeln.

Kohlenhydrate zählen zu den Makronährstoffen, da sie – neben Protein und Fett – den Hauptteil unserer täglichen Nahrung ausmachen. Sie werden sozusagen als Brennstoff eingesetzt und liefern dem Körper Energie.

Über die Ernährung werden verschiedene Arten von Kohlenhydraten aufgenommen:

  • Einfachzucker (Monosaccharide)
  • Zweifachzucker (Disaccharide)
  • Mehrfachzucker (Oligosaccharide)
  • Vielfachzucker (Polysaccharide)

Zu den Einfachzuckern zählen beispielsweise die Glukose, die umgangssprachlich auch als Traubenzucker bekannt ist, sowie die Fructose, der Fruchtzucker. Speziell die Glukose nimmt in der täglichen Ernährung eine wichtige Rolle ein, denn sie ist für den Körper (Gehirn und Blutkörperchen) der wichtigste Energielieferant.

Zu den Zweifachzuckern zählen z.B. Saccharose, besser bekannt als Haushaltszucker, oder auch die Laktose (Milchzucker).

Mehrfachzucker sind aus mindestens drei bis zehn Einfachzuckern aufgebaut. Dazu zählt z.B. die Raffinose, die z.B. in Hülsenfrüchten vorkommt.

Vielfachzucker werden auch als komplexe Kohlenhydrate bezeichnet. Zu ihnen zählen die Stärke (z.B. in Kartoffeln und Hülsenfrüchten zu finden), Glykogen (enthalten in tierischen Produkten) und die Zellulose (in allen Pflanzen enthalten)

Einfachzucker dienen als Grundbausteine für viele weitere (komplexe) Kohlenhydrate. So ist beispielsweise die Saccharose, also der uns bekannte Haushaltszucker, aus den beiden Einfachzuckern Glukose und Fructose aufgebaut.

Der Körper kann Einfach- und Zweifachzucker recht schnell spalten, so dass die enthaltene Energie (Kalorien) unserem Stoffwechsel sofort als Energielieferant zur Verfügung steht. Das Resultat: Der Blutzuckerspiegel steigt deutlich schneller und stärker an (und fällt auch schneller wieder ab), als es bei komplexen Kohlenhydraten, also bei Mehrfach- und Vielfachzuckern, der Fall wäre. Bei diesen dauert es nämlich deutlich länger, die vielen Zuckermoleküle zu spalten.

Wenn du also Süßes ist, sagen wir mal eine Schokolade oder ein Eis, steigt dein Blutzucker schnell an, was wiederum eine hohe Insulinausschüttung nach sich zieht. Im Anschluss fällt dein Blutzuckerspiegel auch wieder genauso schnell, wie er gestiegen war. Dies kann dann zu einer Unterzuckerung führen, die wiederum (noch mehr) Heißhunger bzw. Hunger auf Kalorien schürt. Ein Teufelskreis. Eine hohe Insulinausschüttung begünstigt darüber hinaus den Fettaufbau und hemmt den Fettabbau. Zu oft zu viel Zucker – in Form von leeren Kalorien wie z.B. Einfachzuckern – fördert auf lange Sicht Übergewicht und damit verbundene Krankheiten.

Wenn du allerdings ein leckeres Gericht aus Vollkorngetreide oder Kartoffeln mit Hülsenfrüchten und Gemüse isst, bleibst du länger satt. Warum? Weil das Gericht aus Mehrfach- und Vielfachzuckern besteht, die vom Körper erst aufwändig (und auch nur nach und nach) aufgespalten werden können. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam und auch nicht so hoch an und genauso langsam fällt er auch wieder. Weiterer Vorteil: Vollwertige Lebensmittel liefern Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe.

Unter’m Strich bedeutet dies:
Einfach- und Zweifachzucker können aufgrund ihrer einfachen Verbindungen schnell und effektiv aufgespalten und verstoffwechselt werden. Für die Aufspaltung von Mehrfach- und Vielfachzuckern, wie sie in Getreide, Hülsenfrüchten oder auch Gemüse vorkommen, benötigt der Körper deutlich länger. Dies wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus.

Saccharose – Der Haushaltszucker

Der uns bekannte Haushaltszucker wird durch die Verarbeitung von Zuckerrohr oder der Zuckerrübe hergestellt. Dadurch kommt er nicht mehr im natürlich Verbund mit der Pflanze daher, die verschiedene Mikronährstoffe liefern würde, sondern wird von ihr isoliert. Wie oben bereits erwähnt besteht er aus Glukose und Fructose. Diese beiden Einfachzucker können vom Körper mit Hilfe von verschiedenen Enzymen relativ leicht verstoffwechselt werden und haben sofortigen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.

Zuckerrübe
Die Zuckerrübe: Bei der Herstellung von Zucker bleibt von der Pflanze nicht mehr viel übrig…

Da bei der Herstellung von Haushaltszucker jede Art von Mineralstoffen und Vitaminen verloren geht, enthält er kaum nennenswerte Nährstoffe. Er ist vielmehr zu einem günstigen Süßungsmittel geworden, der überwiegend in der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln seinen Einsatz findet. Durch die günstige Verfügbarkeit – auch in Haushalten – werden von ihm rund 100 Gramm pro Tag verzehrt!

Laut dem Robert Koch Institut (RKI) sind in Deutschland bereits “zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) (…) übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer und 24 % der Frauen) ist stark übergewichtig (adipös).” (Quelle: RKI, Themenschwerpunkt Übergewicht und Adipositas;).

Natürlich lässt sich dies nicht “einfach so” auf den alleinigen Konsum von zu viel Zucker zurückführen. Vielmehr ist Übergewicht und Adipositas das Resultat von zahlreichen, verschiedenen Einflussfaktoren wie dem generellen Ernährungs- und Essverhalten, Sport und Bewegung, dem sozialen und beruflichem Umfeld, etc. Doch betrachtet man den pro Kopf Verbrauch von Zucker – der vor 50 Jahren übrigens bei nur rund 33 Gramm pro Tag lag – lassen sich möglicherweise Parallelen und Zusammenhänge erkennen. Dies aber nur am Rande.

Unterm Strich lässt sich festhalten: Haushaltszucker – sogenannter isolierter Zucker – sollte wirklich sehr sparsam eingesetzt werden, da er viele Kalorien, aber keine nennenswerten Mineralstoffe und Vitamine liefert.

Außerdem steht isolierter Zucker (also Zucker, der von sämtlichen anderen Bestandteilen (auch den guten) “gereinigt” wurde) im Verdacht, sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken, indem er möglicherweise Krankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt.

Dabei kann weißer Haushaltszucker so leicht durch alternative Süßungsmittel ersetzt werden. Zuckerersatz und Zuckeralternativen möchte ich dir nachfolgend vorstellen.

Zuckerersatz und Zuckeralternativen

(Trocken-)Obst

Obst liefert neben Fructose auch weitere gesundheitsförderliche Stoffe wie Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, verschiedene Mineralien sowie Vitamine.

Als vollwertiges Lebensmittel ist Obst das gesündeste der hier vorgestellten Süßungsmittel und Zuckeralternativen. Wird mit Obst oder Trockenobst gesüßt, ist der große Vorteil, dass alle Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe erhalten bleiben und mitverwendet werden. So lassen sich beispielsweise neben Datteln, auch Rosinen oder Feigen mit Wasser zu einem veganen Süßungsmittel pürieren, das nicht nur als Fruchtaufstrich zum Frühstück schmeckt, sondern auch neben Banane und Apfelmus zum Süßen beim Backen verwendet werden kann.

Aber Obst enthält doch Fruchtzucker?!

Ja, das stimmt. Aber die in Obst enthaltene Fructose kommt im Verbund mit einem natürlichen Lebensmittel daher, welches darüber hinaus verschiedene Mineralstoffe, Vitamine, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und auch Wasser liefert. Auch wenn Obst Einfach- und Zweifachzucker liefert, die vom Körper schnell verstoffwechselt werden können, sind Äpfel, Bananen, Melonen, Beeren & Co. ein vollwertiges Lebensmittel mit einem komplexen Verbund an zahlreichen gesundheitsförderlichen Nährstoffen, die regelmäßig auf deinem Teller landen sollten. Mit isolierter Fructose, die von der Industrie ebenfalls gerne zum Süßen von verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt wird, ist sie demnach nicht zu vergleichen.

Dattelzucker / Dattelpaste

Datteln als Zuckerersatz

Dattelzucker ist ebenfalls ein recht beliebtes Süßungsmittel geworden und wird aus ganzen, getrockneten Datteln gewonnen, die fein vermahlen werden. Durch diese schonende Herstellung bleiben im Dattelzucker alle enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe der ursprünglichen Dattel vorhanden. Dazu zählen beispielsweise Eisen, Magnesium und Vitamin B6. Zudem sind viele Ballaststoffe enthalten, die sich trotz angenehmer Süße günstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken und ihn nur langsam ansteigen lassen.

Aber Achtung: Dattelzucker löst sich in Getränken nicht auf, da er ja so gesehen “nur” die vermahlene Frucht ist. Er ist aber ein toller Zuckerersatz in aller Art von Gebäck!

Meine Empfehlung: Bio Dattelzucker von nur.fit

Eine Alternative zu Dattelzucker ist Dattelpaste. Sie enthält ebenfalls alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Du kannst Dattelpaste natürlich direkt kaufen, aber sie ist auch schnell und leicht selbstgemacht. Du brauchst dafür nur wenige Zutaten:

  • eine Packung Datteln (200 g, entsteint)
  • Wasser
  • etwas Zitronensaft (bei Bedarf)
  • eine Prise Salz

Gib die Datteln in eine Schüssel, bedecke sie mit Wasser und lasse sie am besten über Nacht darin einweichen. Am nächsten Tag gießt du das Einweichwasser in eine Tasse ab und füllst die Datteln in einen Mixer um. Gieße nun schluckweise das Einweichwasser sowie den Zitronensaft und die Prise Salz dazu und mixe das Ganze so lange, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Fertig! In einem luftdichten Glas hält sich die Dattelpaste mehrere Tage (ca. 1 Woche) im Kühlschrank.

Dattelpaste lässt sich vielfältig verwenden: Für Kuchen und Gebäck, in pflanzlichen Joghurtalternativen, als Aufstrich, in Getränken, Salatdressings und vielem mehr. Schmeckt süß UND liefert Nährstoffe!

Tipp: Funktioniert auch mit Rosinen, Feigen & Co.!

Kokosblütenzucker als Zuckerersatz

Immer bekannter und beliebter zum Süßen wird Kokosblütenzucker (auch Palmzucker genannt). Um Kokosblütenzucker herzustellen wird der Saft der Kokospalme entnommen, eingekocht, getrocknet und dann vermahlen. So entsteht eine zuckerartige, grobkörnige Konsistenz, die einen leichten Karamellgeschmack mit sich bringt.

Der Vorteil von Kokosblütenzucker ist, dass der Körper ihn nur langsam abbaut. Dies wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, der dadurch nicht plötzlich in die Höhe schnellt. Zudem liefert Palmzucker zahlreiche Mineralien wie Kalzium, Kalium, Eisen oder auch Zink. Er ist außerdem reich an Antioxidantien und verschiedenen Aminosäuren.

Der braune Kokosblütenzucker ist ein toller Ersatz für braunen Zucker oder Rohrohrzucker. Hat eine angenehme Süßkraft und bringt zudem noch wertvolle Nährstoffe mit sich!

Meine Empfehlung: Bio Kokosblütenzucker vom Kräuterhaus Sanct Bernhard

Melasse

Bei der herkömmlichen Zuckerherstellung fällt als Nebenprodukt die sogenannte Melasse an. Melasse hat eine recht dunkle, dickflüssige Konsistenz und wird ebenfalls gerne zum Süßen verwendet. Der Dicksaft enthält zwar ebenfalls noch reichlich Zucker (rund 60 %), bringt zudem aber auch viele wertvolle Mikronährstoffe und Vitamine, wie z.B. Eisen, Selen, Kalzium, Kalium, Kupfer, Magnesium und auch B-Vitamine, mit sich.

Der Geschmack ist recht kräftig und passt möglicherweise nicht überall dazu, kann aber als gesündere Alternative zu Zucker verwendet werden.

Meine Empfehlung: Zuckerrohr-Melasse von Rapunzel

Agavensirup

Agavensirup ist ebenfalls eine der bekanntesten und beliebtesten Zuckeralternativen, denn der Sirup passt aufgrund seines milden Geschmacks nicht nur zu Pancakes oder verschiedenen Gebäcken und Energiekugeln, sondern süßt auch Getränke und kann zum Abrunden für Gerichte und Salate verwendet werden.

Der relativ naturbelassene Sirup wird aus dem Saft der Agave, einer Pflanze die in Nordamerika und Mexiko beheimatet ist, gewonnen. Dafür wird der Saft gefiltert und erhitzt, wodurch er eindickt. Er ist dennoch aber recht flüssig und lässt sich so vielseitig einsetzen. Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundären Pflanzenstoffen enthält er aber in nur sehr geringem Maß.

Da Agavensirup überwiegend Fructose enthält, die im Körper anders verstoffwechselt wird (v.a. in der Leber), lässt der Sirup den Blutzuckerspiegel deutlich langsamer ansteigen, als es beispielsweise bei Haushaltszucker oder isolierter Fructose der Fall ist.

Meine Empfehlung: Agavendicksaft von biozentrale

Ahornsirup als Zuckeralternative

Ahornsirup ist ebenfalls ein beliebtes Süßungsmittel – vor allem, wenn es um Pancakes, Porridge & Co. geht. Um den Sirup zu gewinnen, wird der Stamm des Zuckerahorns angebohrt, der Saft entnommen und im Anschluss eingekocht. Dadurch bleiben nicht nur wertvolle Mineralien erhalten, sondern man kann ihn aufgrund der wenigen Verarbeitungsschritte auch als weniger stark verarbeitet einstufen, als andere Süßungsmittel.

Ahornsirup enthält weniger Kalorien als Zucker, nimmt aber trotzdem Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Zwar lässt er diesen nicht soo rasant ansteigen, ein zu hoher Verzehr kann sich aber dennoch nachteilig auf die Insulinlast auswirken.

Meine Empfehlung: Alnatura Bio Ahornsirup

Erythrit als Zuckerersatz

Erythrit ist eine weitere Zuckeralternative, da er nicht nur fast kalorienfrei (0,2 kcal/kg), sondern auch zahnfreundlich ist. Er wird durch Fermentation aus Maisstärke gewonnen, indem die enthaltene Stärke zu Glukosesirup verarbeitet und diese dann mit der Hilfe von Hefekulturen weiter zu Erythrit vergoren (fermentiert) wird.

Erythrit hat grundsätzlich eine gute Verträglichkeit. Er wird großteils im Dünndarm aufgenommen und über die Nieren ausgeschieden, so dass die Darmflora im Dickdarm nicht stark belastet wird. Anders als bei anderen Zuckeralkoholen treten somit kaum Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall auf.

Da er aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird und fast kalorienfrei ist, ist er ein tolles Süßungsmittel für alle, die (fast) zuckerfrei, aber süß genießen möchten. Allerdings liefert er auch keine anderen wertvollen Nährstoffe.

Meine Empfehlung: Erythrit von Xucker

Xylit (Birkenzucker)

Xylit wird aus Pflanzenfasern (Holzzucker) oder durch die Fermentation von Glucose (Traubenzucker) gewonnen. Seinen Beinamen Birkenzucker hat er durch die Herstellung aus Pflanzenfasern erhalten, wofür meist Holz von Laubbäumen – teilweise aber auch Maispflanzenfasern – verwendet wird. Xylit kann aber auch aus anderen Pflanzenfasern, wie z.B. Kokosfasern, gewonnen werden. Gut zu wissen: Ein höherer Xylit-Verzehr kann bei empfindlichen Personen möglicherweise abführend wirken.

Xylit ist – wie auch Erythrit – zahnfreundlich, denn es verhindert, dass Kohlenhydrate durch Karies-Bakterien zu zahnschädlicher Milchsäure verstoffwechselt werden. Im Vergleich zu herkömmlichem Zucker ist er kalorienreduzierter.

Wenn bei dir eine Fructoseintoleranz besteht, solltest du Xylit erstmal in kleinen Mengen ausprobieren, denn einige Betroffene vertragen Xylit nicht. Greif dann lieber zu einer anderen Süßungsmethode.

Xylit ist etwas kalorienreduzierter als herkömmlicher Zucker, allerdings liefert er – wie Erythrit auch – keine zusätzlichen Nährstoffe für den Körper. Daher solltest du auch ihn nur sparsam einsetzen und ggf. lieber auf andere der hier vorgestellten gesünderen Zuckeralternativen setzen.

Meine Empfehlung: Xylit von Xucker

Fazit:
Wie so oft macht die Menge das Gift. Geringer und bewusster Konsum von Zucker ist anders zu beurteilen, als der ständige Gebrauch dessen. Setze wenn möglich auf gesündere Zuckeralternativen und süße überwiegend mit Obst oder Obstpasten (wie z.B. Dattelpaste).

Was bedeutet: Kohlenhydrate, davon Zucker… ?

In den Nährwerttabellen auf Lebensmitteln ist dir sicherlich auch schonmal der Begriff “Kohlenhydrate x Gramm, davon Zucker y Gramm” aufgefallen. Was hat es damit auf sich?

Wie du gelernt hast, gibt es verschiedene Arten von Kohlenhydraten bzw. von Zucker. Mit der Begrifflichkeit “davon Zucker” werden in der Nährwerttabelle alle Einfach- und Zweifachzucker zusammengefasst. Hierunter fallen also die Monosaccharide wie Glucose und Fructose sowie die Disaccaride, also z.B. der herkömmliche Haushaltszucker.

Der Begriff “davon Zucker” lässt allerdings nicht darauf schließen, ob es sich um Zucker handelt, der natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommt (z.B. Fruchtzucker in Obst) oder ob es sich um zugesetzten, isolierten Zucker handelt. Das erkennst du nur über die Zutatenliste. Wenn du dort also liest: Zucker/Saccharose, Fructose, Glucose, etc., dann weißt du, dass dem Produkt zusätzlich Zucker zugesetzt wurde.

Übersicht: Zuckerersatz und -alternativen

SüßungsmittelKalorien (kcal/100g)Kohlenhydrate, davon Zucker (ca.-Angaben)
Inhaltsstoffe
Zucker (weiß)ca. 400 100 g
davon Zucker 100 g
❌ Keine Nährstoffe
Erythritfast 0 100 g
davon Zucker 0 g
✅ Fast kalorienfrei
✅ Positiv für Blutzuckerspiegel
❌ Keine Nährstoffe
Xylit (Birkenzucker)ca. 240100 g
davon Zucker 0 g
✅ Weniger Kalorien als Zucker
❌ Keine Nährstoffe
Kokosblütenzuckerca. 38594 g
davon Zucker 89 g
✅ Etwas weniger Kalorien als Zucker
✅ Positiv für Blutzuckerspiegel
✅ Zahlreiche Mineralien, Antioxidantien, Aminosäuren
Dattelzucker / Dattelpasteca. 36080 g
davon Zucker 74 g
✅ Weniger Kalorien als Zucker
✅ Positiv für Blutzuckerspiegel
✅ Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe
Melasseca. 29070 g
davon Zucker 57 g
✅ Weniger Kalorien als Zucker
✅ Vitamine, Mineralstoffe
(Trocken-)Obstje nach (Trocken-)Obstsorte unterschiedlichunterschiedlich✅ Weniger Kalorien als Zucker
✅ Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe
Agavensirupca. 30075 g
davon Zucker 75 g
✅ Weniger Kalorien als Zucker
✅ Positiv für Blutzuckerspiegel
❌ Arm an Nährstoffen
Ahornsirupca. 27067 g
davon Zucker 58 g
✅ Weniger Kalorien als Zucker
✅ Vitamine, Mineralstoffe
Bezugsgrundlage Nährstoffdatenbank (NDB)

Meine Empfehlung ist es, reinen Zucker wirklich nur äußerst sparsam einzusetzen und lieber auf natürlicheren, gesünderen Zuckerersatz umzuschwenken. Das bietet sich vor allem in der veganen Schwangerschaft und Stillzeit oder speziell in der veganen Kinderernährung an, da man durch gesündere Zuckeralternativen, die zusätzliche Nährstoffe mitbringen, die Nährstoffversorgung unterstützen kann. Zudem ist die Kalorienzufuhr reduzierter.

Wie du an der Tabelle erkennen kannst, liefern einige Zuckeralterativen wertvolle Nährstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können und damit auch eine echte Alternative zu Haushaltszucker sind!

Wir haben zu Hause beispielsweise den Haushaltszucker durch Erythrit ersetzt. Den nutzen wir eigentlich nur, wenn Besuch kommt, der in den Kaffee Zucker haben möchte. Bislang hat es keiner bemerkt 😉

Getränke, wie z.B. selbstgemachten Eistee, süßen wir mit Ahorn- oder Agavensirup, verwenden zum Abrunden von z.B. Salatdressings selbstgemachte Dattelpaste und beim Backen kommen bei uns ebenfalls Dattelpaste, Bananen oder Apfelmus zum Einsatz. Nur sehr selten greife ich auch hier zu Erythrit, was dann aber eher auch nur für das Topping der Fall ist.

Tipps zum Umgang mit Zucker bei Kindern

Wir als Erwachsene tun uns hinsichtlich Zuckerersatz und -alternativen in der Regel leichter, etwas zu verändern. Vor allem, weil wir um die Wirkung von reinem, isolierten Zucker wissen, der sich nicht nur nachteilig auf die Gesundheit, sondern auch auf das Gewicht auswirken kann.

Ich möchte daher an dieser Stelle eher auf den Umgang mit Zucker bei Kindern eingehen, denn bei Kindern ist das – leider – meist schwieriger (… welches Kind liebt es nicht süß?!).

Bevor ich Mama wurde, war mein Anspruch, mein Kind so lange es geht von Süßem fern zu halten. Und mit “süß” meinte ich Haushaltszucker. Also sprich: Gebäck, Kuchen, Schokolade, Eiscreme, Bonbons & Co. Den klassischen Kinder-Süßigkeiten-Kram halt. Denn aus meiner Ausbildung zur veganen Ernährungsberaterin wusste ich, dass in den ersten zwei bis drei Lebensjahren (bzw. schon im Mutterleib) die Geschmacksprägung stattfindet. Bei dieser sollte “süß” eher die Ausnahme, als die Regel sein. Denn (zu viel) Süßes fördert grundsätzlich Karies und kann in jungen Jahren bereits den Aufbau von Fettzellen begünstigen. Das kann im weiteren Verlauf zu Übergewicht (und möglicherweise zu weiteren Krankheiten) führen.

Bis zu einem Alter von 1,5 Jahren haben mein Mann und ich das auch richtig, richtig gut ohne industriellen Süßkram hinbekommen. Aber unser Kleiner wurde immer neugieriger auf das, was die Nichten am Teller hatten bzw. was Oma und Opa zum Nachmittagskaffee so aßen. Irgendwann konnten selbst unser Smoothie, der Obstteller oder dieses zuckerfreie gepuffte Getreide, das man für Kinder kaufen kann, nicht mehr mithalten: Kuchen & Co. waren zu verführerisch.

Ich hatte dann angefangen, gesunde Kuchen zu backen. Eben jene, die mit Banane, Apfelmus oder Dattelpaste gesüßt waren und die Vollkornmehl verwendeten. So konnten wir unserem Kleinen eine gesündere Alternative anbieten, mit der er auch voll zufrieden war.

Später, als Schokolade interessant wurde, haben wir Dattelschokolade von Makri angeboten. Diese ist nämlich nur mit Datteln gesüßt. Das war für uns ein guter Kompromiss.

Quetschies gab und gibt es bei uns nur, wenn wir unterwegs sind und wir setzen auch jetzt noch (mit 2,5 Jahren) wann immer möglich auf zuckerfreie und wenn dann nur mit Obst gesüßte Babykekse bzw. gepuffte Snacks (sofern er sie denn mag 😉 ). Zusätzlich haben wir immer frisches Obst mit dabei.

Ich muss aber auch gestehen, dass es mittlerweile deutlich schwieriger ist, ihm konventionelle Süßigkeiten gänzlich vorzuenthalten. Vor allem auch deshalb, weil die Gesellschaft und das Umfeld anders tickt, als wir das für richtig halten. Da mussten auch wir uns erst herantasten und neue Kompromisse finden.

Mein Tipp daher an dich: Versuche so lange wie möglich, Süßes gar nicht oder wirklich nur in Maßen anzubieten und setze, sofern möglich, auf natürliche Süßungsmittel oder gesündere Alternativen. Das ist oft leichter gesagt, als getan, ich weiß, aber einen Versuch ist es allemal Wert!

Ich hoffe, dir hat dir mein Artikel über Zuckerersatz und verschiedene Alternativen gefallen und konnte an der ein oder anderen Stelle für verschiedene Erkenntnisse sorgen! Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne einen Kommentar und vielleicht bist du ja bereits dabei, erste Umstellungs-Versuche in Sachen Zuckerersatz zu unternehmen 🙂

Medizinischer Disclaimer

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